TREND ZUR INTEGRATION MÖGLICHST VIELER FUNKTIONEN IN EINE ECU
Anstatt einzelne elektronische Electronic Control Units, also ECU, für die unterschiedlichen benötigten Funktionen in einem batterieelektrischen Fahrzeug einzusetzen, wird zunehmend dazu übergegangen, möglichst viele Funktionen in einer einzigen ECU zusammenzufassen: also beispielsweise neben den Fahrfunktionen auch die Ladesteuerung oder die Regelung des Thermomanagements in die VCU zu übernehmen. Man arbeitet hier mit Bereichs- oder Domänencontrollern; über diese werden die einzelnen Funktionen über die zugehörigen Softwarebausteine angesprochen. So können etwa im Bereich des Thermomanagements alle relevanten Pumpen und Ventile direkt von der VCU angesteuert werden.
Bei anderen Funktionen ist es hingegen günstiger, mit Schnittstellen zu anderen ECU zu arbeiten. Beispielsweise gibt es eine Schnittstelle zum Steuergerät der Bremssteuerung, über die von der VCU eine Verzögerung angefordert werden kann. Dennoch gibt es ein eigenständiges Bremsregelsystem im Fahrzeug.
Faktisch stellt die VCU also eine Mischung aus Integration von Funktionen und Schnittstellen zu anderen Systemen dar. Der Trend zur Integration möglichst vieler Funktionen in ein entsprechend leistungsfähiges Steuergerät ist jedoch eindeutig zu erkennen.
UMFASSENDE KOMPETENZ AUF IM BEREICH ANDERER STEUER- UND REGELSYSTEME
In einem modernen Fahrzeug sind faktisch alle Systeme miteinander vernetzt. Ein Entwicklungspartner, der nicht nur im Bereich Vehicle Control Units aktiv ist, sondern auch Erfahrung und Kompetenz in anderen Bereichen mitbringt, kann hier zusätzliches Know-How einbringen. Das betrifft beispielsweise den Bereich der Fahrdynamikregelung und Antriebsmomentenverteilung, die nicht nur je nach Fahrzeugmodell und Modellversion, sondern auch je nach gewähltem Fahrmodus unterschiedlich ausgelegt wird. Faktisch alle modernen Autos – insbesondere alle E-Autos – verfügen über unterschiedliche Fahrmodi, die der Fahrer je nach seinen persönlichen Präferenzen vorwählen kann.
Die unterschiedlichen Modi nehmen nicht nur auf das Motor-Ansprechverhalten und die Charakteristik des Fahrpedals Einfluss, sondern auch auf die Momentenverteilung, auf Höhe und Aufbaukurve der Lenkkräfte, eventuell auch auf Fahrwerksniveau und Dämpferverhalten. Damit sich das Ganze für den Endkunden hinterher harmonisch und befriedigend anfühlt, müssen die Einstellungen der einzelnen Fahrzeugsysteme zueinander passen, also perfekt aufeinander abgestimmt sein. Neben der VCU entscheidet somit auch die übergeordnete Regelungsstrategie des gesamten Antriebsstrangs über das in Bezug auf Effizienz, Sicherheit, Fahrdynamik und Komfort optimierte Fahrverhalten des künftigen E-Autos, um höchste Endkundenzufriedenheit zu erreichen.
MAGNA verfügt als Systempartner über jahrzehntelange Erfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen; insofern ist beispielsweise die Umsetzung der Fahrdynamikregelung für Elektrofahrzeuge in der VCU die konsequente Weiterentwicklung des Kern-Know-Hows der Antriebsregelung, das bei MAGNA vorhanden ist.